Freitag, 10. Februar 2017

Neun-Felder-Matrix zur Messung journalistischer Qualität

Mit der Neun-Felder-Matrix lässt sich die Qualität journalistischer Beiträge messen und bewerten (Bild: Dariusz Sankowski)
Ein Dauerbrennerthema in der journalistischen-publizistischen Zunft: Was ist die Qualität von Journalismus? Dazu gibt es viel zu lesen, doch unterm Strich kommt man bei der Literaturdurchsicht immer wieder zu dem Punkt: nichts Genaues weiß man nicht. Deshalb scheint der vielzitierte Vergleich, journalistische Qualität lasse sich ähnlich gut festmachen wie ein Pudding an der Wand, durchaus berechtigt.


Doch woraus resultiert diese Schwierigkeit, journalistische Qualität zu bestimmen? Weite Teile des journalistischen Betriebs sind privatwirtschaftlich organisiert und als ein Wirtschaftsgut ist es unumgänglich, zumindest einen "pragmatischen" Qualitätsbegriff zu haben, wie sonst sollte man entscheiden, ob ein journalistisches Produkt sein Geld wert ist?

Wenn man Aussagen über Qualität im Journalismus treffen will, sollte man genau hier ansetzen, am einzelnen journalistischen Beitrag. Um diesen hinsichtlich seiner Qualität bewerten zu können, braucht es ein anwendbares Messinstrument. Als ein solches Messinstrument ist die Neun-Felder-Matrix konzipiert. Die Grundannahme basiert darauf, dass Qualität einerseits das Fehlen von Mängeln meint (Fehlerfreiheit), andererseits das Treffen der Kundenerwartung. Letztgenanntes lässt sich wiederum im Sinne der Zwei-Faktoren-Theorie auf den Dimensionen Zufriedenheit und Unzufriedenheit modellieren. Eine Herleitung der Neun-Felder-Matrix zur Messung journalistischer Qualität habe ich in einem Working Paper zusammengefasst. Jetzt muss im nächsten Schritt - mit aktiver Einbindung der Studierenden - geprüft werden, inwieweit sich dieses Raster tatsächlich anwenden lässt und zu überprüfbaren und verwertbaren Aussagen kommt.

Bildnachweis: Dariusz Sankowski [CC0]via unsplash

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